Mit der Begründung des Unternehmens Goethe-Wörterbuch im Jahr 1946 kam die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin dem seit dem 19. Jahrhundert immer wieder von der Fachwelt gehegten Wunsch nach einer umfassenden Darstellung der Sprache und der Gedankenwelt Goethes entgegen. Angelegt als alphabetisch geordnetes semasiologisches Autorenwörterbuch soll das GWb mit etwa 90.000 angesetzten Stichwörtern den gesamten Wortschatz Goethes einschließlich fremdsprachiger Wörter und Hapax legomena dokumentieren. Textgrundlage des GWb ist die 143 Bände umfassende Weimarer Sophienausgabe (1887–1919), die in den Fällen, in denen neuere, bessere Editionen vorliegen, durch diese ergänzt wird.
Mit dem Goethe-Wörterbuch entsteht ein Mehrzweck-Instrument, das für die Goethe-Philologie, die Sprachgeschichtsforschung des 18. und 19. Jahrhunderts, die deutsche Bildungs- und Geistesgeschichte sowie für die an Goethe interessierte Öffentlichkeit gleichermaßen von Bedeutung ist:
Das Goethe-Wörterbuch entsteht in vier Arbeitsstellen in Berlin, Leipzig, Hamburg und Tübingen und wird gefördert von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Akademie der Wissenschaften in Göttingen und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Im Druck erschienen sind bislang die Bände 1 bis 5 (1978: A – azurn; 1989: B – einweisen; 1998: einwenden – Gesäusel; 2004: Geschäft – inhaftieren; 2011: Inhalt – Medizinalaufwand) und die erste Lieferung von Band 6 (2012: Medizinalausgabe – mikrokosmisch).