Online-Version

Für die Darstellung des GWb im Internet wurde in Zusammenarbeit von Philologen und Informatikern eine Benutzeroberfläche geschaffen, deren Ziel es zum einen ist, eine möglichst effiziente Navigation durch das Wörterbuch zu erlauben und zum anderen komfortables Recherchieren in seinen Inhalten zu ermöglichen.

Im November 2005 wurden die ersten drei Bände des GWb (A – Gesäusel) im Internet bereitgestellt, im April 2007 zusätzlich auch der vierte Band (Geschäft – inhaftieren).

Die Benutzeroberfläche des digitalen GWb gliedert sich in verschiedene Anzeigebereiche (von links nach rechts):

  • Die Lemmalaufleiste bietet eine alphabetische Übersicht über die im GWb verzeichneten Stichwörter. Über das Stichwortsuchfeld oberhalb der Lemmalaufleiste ist die Suche nach einem Stichwort oder allen mit der eingegebenen Suchzeichenfolge beginnenden Lemmata möglich. Die Lemmata müssen dabei nicht unbedingt in ihrer exakten Schreibung eingegeben werden. Umlaute und akzentuierte Zeichen werden auch gefunden, wenn nur das Basiszeichen eingegeben wird. Während der Eingabe werden in der Lemmalaufleiste automatisch die mit der eingegebenen Suchzeichenfolge beginnenden Stichwörter angezeigt. Die Stichwörter sind über Hyperlinks mit den zugehörigen Wörterbuchartikeln verknüpft, durch einen Mausklick auf eines dieser Stichwörter wird der entsprechende Artikel im Artikelfenster aufgeschlagen.
  • Im Kopf des Artikelfensters informiert ein lebender Kolumnentitel darüber, welcher Wörterbuchabschnitt aktuell aufgeschlagen ist. Um die Verbindung zum Druckwerk zu wahren, wird dabei angegeben, in welchem Band und welchen Spalten dieser Abschnitt zu finden ist. Unterhalb des Kolumnentitels lassen sich die Wörterbuchartikel in der vom Printwerk her gewohnten Weise nachlesen, zumal sich die Bildschirmdarstellung des Wörterbuchtextes eng an die Druckversion des GWb anlehnt. Mit Ausnahme des Zeilenumbruchs werden Seitenlayout und Typografie (Wechsel von kursiv und recte gesetzten Passagen, Hoch- und Tiefstellungen etc.) nachgebildet, und auch der Spaltenwechsel wird, ergänzt um die Bandangabe, nach rechts ausgerückt im fortlaufenden Text mitgeführt. Eine gegenüber der Buchversion zusätzliche Hilfe bietet die Verwendung von Farbmarkierungen; durch sie vermag sich der Nachschlagende innerhalb des Artikels aufgrund der Einfärbung einzelner Artikelteile – Bedeutungserklärungen, Belegzitate und Belegstellenangaben sind jeweils in einer anderen Farbe gehalten – rascher zu orientieren.

Komfortables Arbeiten mit dem Online-GWb sollen auch einige weitere im Artikelfenster zur Verfügung stehende Funktionen bieten:

  • Belegstellenangaben, die sich auf die zwischen 1887 und 1919 in 143 Bänden herausgegebene und 1990 um drei Nachtragsbände ergänzte Weimarer Ausgabe von Goethes Werken beziehen, die zu 90% die Textgrundlage für das Belegmaterial des GWb bildet, können durch die Verknüpfung mit einer Übersichtsliste über die in der Weimarer Ausgabe enthaltenen Werke Goethes in einem Popup-Fenster aufgelöst werden.
  • Ein vor jeden Artikel gesetztes Hyperlinksymbol ist mit der genauen Internetadresse dieses Artikels hinterlegt. In ein digitales Dokument eingebaut, ermöglicht dies z.B. das einfache Navigieren zwischen diesem Dokument und dem Online-GWb.
  • Fußnotenzeichen im Artikel sind über Hyperlinks mit dem zugehörigen Fußnotentext am Ende des Artikels verlinkt. Auf diese Weise spart sich der Nutzer vor allem bei umfangreichen Artikeln mühsames Scrollen.
  • Ebenfalls als Hyperlinks realisiert sind Binnenverweise sowie die Derivate, Synonyme und mit dem Lemma sachlich verwandten Lexeme im Artikelanhang.
  • Am Ende eines jeden Artikels werden die Namen der Bearbeiter eingebettet, die sich in der gedruckten Fassung nur jeweils am Ende einer von einem Artikelverfasser bearbeiteten Wortstrecke finden.
  • Im Artikelgliederungsfenster im rechten Anzeigebereich sind die Artikel auf ihr semantisches Gliederungsgerüst reduziert, so dass sich der Nutzer einen besseren Überblick vor allem über die großen, mitunter stark hierarchisierten Artikel verschaffen kann. Neben dem Lemma werden die Gliederungsmarken und der Beginn der zugehörigen Bedeutungserklärung abgebildet. Per Mausklick auf den Beginn eines Textabschnitts kann der gewünschte Absatz im Artikelfenster aufgeschlagen werden.

 

Neben diesen Darstellungen des GWb können dem Nutzer durch die konsequente semantische Markierung der Mikrostruktur des Wörterbuchs in TEI-konformem XML aber auch nicht-alphabetische Zugriffsmöglichkeiten angeboten werden. Auch dafür ist der rechte Anzeigebereich vorgesehen, in dem der Nutzer über verschiedene Eingabefelder neben einer Volltextsuche auch eine auf die Stichwörter, die Bedeutungserklärungen, die Belegzitate und die Belegstellenangaben eingeschränkte Suche durchführen kann. Dabei sind die Kombination der verschiedenen Suchfelder sowie der Einsatz von Wildcards (?, *) möglich. Das Suchergebnis wird alphabetisch nach Artikelstichwörtern geordnet unterhalb der Suchmaske in Form eines KWIC-Index ausgegeben. Angezeigt werden das jeweilige Lemma und darunter die farbig markierte Suchzeichenfolge mit einem Kontextausschnitt. Das Suchergebnis ist mit dem Wörterbuch verknüpft, d.h. ein Mausklick auf einen der Treffer im Suchergebnisfenster schlägt den zugehörigen Wörterbuchartikel im Artikelfenster an der korrespondierenden Stelle auf. Auch hier wird die Suchzeichenfolge durch farbige Hinterlegung hervorgehoben.

Alternativ zum Artikelgliederungsfenster und zur Suchmaske kann im rechten Anzeigebereich auch die Vernetzung des GWb mit anderen Wörterbüchern im Trierer Wörterbuchnetz angezeigt werden

Ein Mausklick auf eines der Lemmata im Vernetzungsfenster führt zur synoptischen Darstellung des GWb-Artikels mit dem ausgewählten Artikel eines anderen Wörterbuchs. Auf diese Weise kann etwa dem Individualwortschatz Goethes ergänzend das reiche Material eines historischen Bedeutungswörterbuchs wie des 1DWB zur Seite gestellt werden. Das GWb wird so Teil eines virtuellen Forschungs- und Informationssystems, das komplexe Formen der Informationssuche und -vermittlung für die Goethe-Philologie, die Sprach- und Literaturwissenschaft und auch die Lexikografie bereithält.